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Warum User eine Seite verlassen

Geschafft! Die Messungen zeigen, dass die Zahlen der User, welche Ihren Webshop finden und ihn dann auch tatsächlich aufrufen, steigen. Allerdings gibt es trotzdem noch sehr wenige Transaktionen. Das ist natürlich unschön und bedarf der Korrektur.

Trotzdem: Einen grossen Teil haben Sie schon richtig gemacht. Sie haben den Content so aufgebaut, dass Google ihn als relevant einstuft, die Keywords klug platziert, gute Texte geschrieben, technisch läuft es sicher auch passabel. Alles in allem ist das gute Arbeit. Tatsächlich können manche Probleme erst entdeckt werden, wenn dieser Teil bereits geschafft ist.

Seitenausstiege und Absprünge

Mit Hilfe von unterschiedlichen Tools lässt sich feststellen, wo und nach wie langer Interaktionszeit User eine Seite verlassen. Gerade bei Plattformen, die verkaufen sollen, ist das eine sehr relevante Information. Hohe Absprünge und/oder Ausstiege auf einer spezifischen Seite sind häufig ein Warnsignal, auch wenn es natürlich Ausnahmen gibt.

Es wird unterschieden zwischen Aussteigen und Absprüngen. Während Absprünge immer eine negativ zu wertende Aktion sind, sind Ausstiege völlig normal.

Ausstiege

Ein Ausstieg bezeichnet einen User, der nach Interaktion eine Seite verlässt. Daran, wo das passiert, lässt sich einiges ablesen. Geschieht der Ausstieg schon auf der Startseite, ist möglicherweise die Vermutung naheliegend, dass ein User nicht gefunden hat, wonach er suchte. Verlässt er dagegen die Seite von der Dankesseite nach einer Bestellung aus, ist das überhaupt nicht besorgniserregend. Ist es der Warenkorb oder der Checkout-Prozess, ist es eine Frage der Ausstiegsquote, ob ein Problem vermutet werden muss oder nicht, wobei so gut wie immer Optimierung möglich ist.

Absprünge

Ein Absprung ist ein unmittelbares Verlassen der Seite, bevor eine Interaktion stattfindet. Möglicherweise wurde die Seite falsch dargestellt, irgendetwas hat das Misstrauen des Besuchers erregt (zum Beispiel eine Fehlermeldung) oder aber die Seite hat einfach zu langsam geladen.

Wo fange ich an?

Das kommt darauf an, was genau passiert. Wenn sehr viele User auf der Startseite gleich wieder abspringen, lohnt es sich auf jeden Fall, diese ausgiebig zu testen – oder testen zu lassen. Betriebsblindheit ist eine grosse Gefahr, wenn es um Usability geht. Zu wissen, wer die eigenen User sind (auch das lässt sich messen), was sie wollen und was für Geräte sie nutzen, ist zudem sehr relevant.

Grundlegende Checks

…bei einer hohen Absprungrate

  • Braucht die Seite auf Mobile oder Desktop mehr als 2.5 Sekunden zum Laden?
  • ‘Ruckelt’ sie beim Aufbau? (Layout-Shifts)
  • Ist die Seite mobilfähig?
  • Sind Meldungen eingeblendet, welche als Fehlermeldungen interpretiert werden könnten?

Wenn eine oder sogar mehrere dieser Fragen mit Ja beantwortet werden müssen, beheben Sie diese Problem unbedingt.

… bei einer hohen Ausstiegsrate

Hier ist es leider nicht so klar. Je nachdem, wo die User aussteigen, kann das unterschiedliche Gründe haben. Hier gilt es, ein wenig genauer nachzudenken.

Ein Beispiel: Ein Shop liefert ab 50 Franken portofrei. Im Checkout-Prozess ist die Shop-Navigation nun ausgeblendet, damit der User nicht abgelenkt ist. Nun wird ihm aber bei der Bestellübersicht klar, dass er Porto bezahlen muss und bekommt keine Möglichkeit mehr, den Warenkorb-Wert um die fehlenden paar Franken zu erhöhen. Es kann sich also lohnen, diese Möglichkeit zu schaffen.

Wissen ist Macht und Optimierung ist Geld.

Wichtig ist, derlei Dinge nicht raten zu müssen. Eine saubere und ausführliche Erstanalyse einer Plattform verrät schon viele Dinge. Um die Entwicklung des Userverhalten jedoch nicht zu verpassen, ist es relevant, regelmässig Ausstiege und Absprünge zu überprüfen und entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Jedes Prozent der User, welches den Checkout-Prozess nicht verlässt, bedeutet eine Umsatzsteigerung. Es lohnt sich also, an dieser Stelle Zeit und Energie in Optimierungen zu stecken.